Das Dorf Awonda liegt ca. 487 Km nördlich von der Hauptstadt Lomé, 66 km von unserem Projektbüro in Kara und 16 km westlich von der Kleinstadt Kantè in der Präfektur Kéran. Das Dorf mit ca. 1900 Einwohner*innen besteht aus den ethnischen Gruppen Lamba und Fulani. Die Menschen leben hier hauptsächlich von der traditionell betriebenen Landwirtschaft, Vieh- und Geflügelzucht. Angebaut werden Mais, Hirse, sowie Hülsenfrüchte für den eigenen Bedarf und Soja zum Verkauf. Der Ackerbau ist aber bedingt durch das Tropenklima bestehend aus einer Regenzeit (von April bis Oktober) und einer Trockenzeit (von Oktober bis April). Der Ackerbau wird nur in der Regenzeit betrieben. Verspätete oder sehr wenig Regen, wie es in den letzten Jahren immer wieder beobachtet wird, bedeuten auch schlechte Ernten. In diesem Fall sind die Bauer*innen auf sich allein gestellt, denn staatliche Subventionen bzw. Unterstützung gibt es nicht.
Einige Verantwortlichen von Awonda nahmen Kontakt mit unserem Büro in Kara auf, um auf den akuten Mangel am Trinkwasser in diesem Dorf aufmerksam zu machen und Unterstützung für den Bau eines Pumpbrunnens zu bitten. Mitte März 2022 war ein Team von Ossara e. V. vor Ort, tauschte sich mit verschiedenen Akteur*innen von Awonda und konnte sich auch ein Bild über die Lage verschaffen. Die einzige Wasserquelle im Dorf ist ein Ziehbrunnen von ca. 10 m, der aber schnell austrocknet, sobald die Regenzeit vorbei ist. Das heißt, von November bis zum Beginn der Regenzeit gegen Mitte April legen die Menschen mehrere Kilometer zurück, um ans Wasser in den umliegenden Dörfern zu kommen. Alle Versuche bei verschiedenen staatlichen Stellen, einen Pumpbrunnen zu bekommen, seien bis dato erfolglos geblieben. Zweimal haben die Dorfbewohner*innen etwas Geld zusammengelegt, um einen ordentlichen Brunnen durch private Personen bohren zu lassen. Beide Male wurde sie betrogen. Ossara e.V. nimmt sich vor, mit seinem Projektpartner vor Ort „Association INABAC“ und mit Hilfe von Zuschüssen den Menschen in Awonda den Zugang zu sauberem Wasser durch den Bau eines mechanischen Pumpbrunnens zu ermöglichen.
Ähnliche Projekte haben wir bereits an verschiedenen Orten in Togo erfolgreich durchgeführt. Der Zugang zu sauberem Wasser ist essenziell für den Alltag und eine nachhaltige Entwicklung. Die fehlende Entwicklung und Perspektive führt mittelfristig wiederum zur Landflucht bzw. zur unkontrollierten irregulären Migration. Mit unserem Beitrag in diesem Dorf sowie in anderen Gebieten Togos möchten wir langfristig gegen Fluchtursachen und das Dorfleben gemeinsam mit den Bewohner*innen attraktiver gestalten. Die Gemeinde beteiligt sich nicht mit ungelernten Helfer*innen am Projekt. Zudem ist sie bereit, die Versorgung und die Unterbringung der Arbeiter der Bohrfirma zu übernehmen.
Projektzeitraum: November bis Dezember 2022