· 

Pumpbrunnen für das Dorf Gnante (TOGO)

Gnante ist ein Vorort von der Kleinstadt Kante, ca. 470 km nördlich von der Hauptstadt Lomé und 58 km von unserem Büro in Kara entfernt. Das kleine Dorf mit ca. 150 Einwohner*innen liegt ca. 5 km nördlich vom Stadtzentrum Kante, auf der Route nach Nadoba. Erst in jüngster Zeit haben sich hier vor allem Ackerbauern und Viehzüchter angesiedelt und leben hauptsächlich von der traditionell betriebenen Landwirtschaft sowie vom Kleinhandel. Die Erzeugnisse der Landwirtschaft werden meistens von Frauen auf den Wochenmarkt von Kante veräußert. Der Ackerbau ist aber bedingt durch das Tropenklima bestehend aus einer Regenzeit (von April bis Oktober) und einer Trockenzeit (von Oktober bis April). Aufgrund der nichtexistierenden Bewässerungstechniken ist die Feldbestellung nur in der Regenzeit möglich. Verspätete Regenfälle oder zu wenig Regen, wie es in den letzten Jahren zunehmend beobachtet wird, bedeuten auch schlechte Ernten und Leid für Menschen und Tiere. In diesem Fall sind die Bauer*innen auf sich allein gestellt, denn staatliche Subventionen in Form von Sozialhilfen oder Zuschüsse für Landwirte gibt es in Togo nicht.

 

Wie in vielen ländlichen Gemeinden in Nord-Togo gibt es in Gante keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Menschen und Tiere werden durch 2 Ziehbrunnen mit einer Tiefe von bis zu 10 Meter mit Wasser versorgt. Diese trocknen aber schnell aus, sobald die Regenzeit vorbei ist. Der Wassermangel beginnt meisten schon ab Dezember und dauert bis Mitte Juni an. Die Tiere leiden am meisten unter dieser Situation und einige Kühe verdursten oft in dieser Zeit. Mit Kanistern und Gefäße auf dem Kopf müssen Frauen und Kinder bis zu 5 km zurücklegen, um ans Wasser an der nächstgelegenen Quelle zu kommen. Eine Volksinitiative wurde ins Leben gerufen, um auf die Situation in Gante aufmerksam zu machen. Alle Versuche bei verschiedenen staatlichen Stellen, einen Pumpbrunnen zu bekommen, seien bis dato erfolglos geblieben.

 

In Kooperation mit der Tools for Life Stiftung und unserem Projektpartner vor Ort „Association INABAC“ verfügt das Dorf nun über einen 69 m tiefen Pumpbrunnen. Mütter, Frauen und Kinder müssen auf der Suche nach sauberem Trinkwasser keine langen Wege mehr auf sich nehmen. Die Wasserknappheit in diesem Dorf wurde somit beendet. Langfristig sollen Infektionen durch verseuchte Wasserquellen reduziert bzw. vorbeugt werden.

 

Der Mangel an sauberem Wasser und Hygiene stellt generell vor allem für Kinder unter fünf Jahren eine tödliche Gefahr dar, gerade in einem Land wie Togo, wo die Kindersterblichkeit noch sehr hoch ist. Durch die Ausbreitung des Coronavirus wurde zudem deutlich, wie wichtig sauberes Wasser und Hygiene im Alltag sind. Ähnliche Projekte haben wir an verschiedenen Orten in Togo (Kikpeou, Koumatchangou, Gléi, Atchakalao, N’Nababoun, Kissabombike, Lama-Tessi, Wostè, Alabadè, Lama Sahoudè, Tchalimdè, Namouté und Tchoré) bereits erfolgreich durchgeführt.

 

Projektzeitraum: März - April 2022