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Solarwasseranlage für die Grundschule Bitchabé (TOGO)

Das Dorf Bitchabé liegt ca. 422 km nördlich von der Hauptstadt Lomé und ca. 50 km von unserm Büro in Kara. Die Einwohner*innen leben von traditionell betriebener Landwirtschaft, Viehzucht und Kleinhandel. Weil die Verhältnisse im Dorf sehr prekär sind (die Erzeugnisse und Einnahmen aus Landwirtschaft, Viehzucht und Kleinhandel reichen gerade für den Eigenbedarf der Familien), setzen die Einwohner*innen auf die Einschulung der Kinder als Ausweg aus ihren ärmlichen Verhältnissen. Dies hat die Regierung 2008 mit der Einführung der Gebührenfreiheit an staatlichen Kindergärten und Grundschulen unterstützt. Doch gerade diese Maßnahme hat zur Auslastung der Kapazitäten an vielen staatlichen Schulen geführt und die infrastrukturellen Probleme v.a. im Norden des Landes einmal mehr verschärft. Neben maroden, unzureichenden oder gar fehlenden Schulgebäuden fehlt es auch oft an Ausstattung mit Mobiliar, Lehrwerken oder/und Versorgung mit Trinkwasser. An der Grundschule von Bitchabé, zu der auch ein Kindergarten gehört, ist es v.a. die fehlende Versorgung mit sauberem Trinkwasser, die Vorschulkindern, Schüler*innen und Lehrpersonal zu schaffen macht und die Bemühungen der Eltern zunichtezumachen droht.

 

Als einzige Dorfgrundschule liegt die Grundschule von Bitchabé gut 3 km von den einzelnen Dorfvierteln und damit auch 3 km von Pumpbrunnen mit sauberem Trinkwasser entfernt. Als provisorische Wasserversorgung wurde eine Zisterne auf dem Schulgelände gebaut, in der Regenwasser gespeichert und wieder manuell hochgepumpt wurde. Abgesehen davon, dass dieses Wasser verseucht und als Trinkwasser nicht geeignet war, war die Anlange, die nur in der Regenzeit eine Hilfe war, mittlerweile außer Betrieb.

  

Weil die Dorfgemeinschaft einen Pumpbrunnen aber nicht finanzieren konnte und alle Anträge bei staatlichen Behörden bis jetzt ergebnislos geblieben waren, mussten die Kinder Trinkwasser oder Wasser für körperliche Hygiene von zu Hause mitbringen. Doch auch das stellte viele Probleme dar: Der fehlende Zugang zu sauberem Wasser in der Nähe. Das mitgebrachte Wasser in Trinkflaschen war oft unzureichend. 

 

Die Dorfverantwortlichen, die uns dieses Projekt herangetragen hatten, haben uns versichert, dass die Haushalte um die Grundschule außerhalb von Unterrichtszeiten und in Ferien den Pumpbrunnen mitbenutzen würden, sodass der Brunnen das ganze Jahr in Betrieb sein würde. Auch wurde vereinbart, dass Wartungsarbeiten aus der Gemeinschaftskasse sowohl des gesamten Dorfes als auch die Schule finanziert werden würden.

 

In Kooperation mit der BILD hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“ konnten wir im Schuljahr 2012/2022 Abhilfe schaffen, und zwar durch den Bau von einer Solarwasseranlage. Wie in o.g. Dörfern möchten wir mit diesem Projekt die Bemühungen der Dorfgemeinde von Bitchabé unterstützen, die Lernbedingungen der Kinder verbessern und langfristig gegen Schulabbrüche kämpfen. Die Dorfgemeinschaft beteiligte sich mit ungelernten Helfer*innen am Projekt sowie mit Versorgung und Unterbringung der Arbeiter der Bohrfirma. Die prekären Verhältnisse erschwerten erheblich die Lernqualität und beeinträchtigten folglich den Schulbesuch. Die Freude bei der Übergabe am 01.07. mit allen Offiziellen war sehr groß.  

 

Projektzeitraum: Januar - Juni 2022