Das Dorf Lama Saoudè liegt in der Region Kara im Norden von Togo und ca. 415 Km von der Hauptstadt Lomé entfernt. Die Gegend ist auch für sein auf der Initiative des katholischen Priester Alphonse Knutz eröffneten Museums „Musée Kabye de Lama Saoudè“ bekannt. Lama Saoudè zählt nach der letzten Volkzählung 2017 ca. 3.032 Einwohner*innen. Die dominierende ethnische Gruppe ist Kabye. Die Minas, Lambas und Ifès sind inzwischen auch hier vorzutreffen. Auf der Suche nach besseren Ackerflächen haben sich den ersten Siedler „Saou“ in dieser Region niedergelassen. Heute leben die Menschen hier hauptsächlich von der traditionell betriebenen Landwirtschaft sowie von der kleinen Viehzucht (Schweine, Ziegen und Schafe). Außer Yams werden in dieser Region auch Getreide wie Mais, Bohnen, Reis und Hirse für den Eigenbedarf sowie Soja für den Export angebaut.
Die einzige Wasserquelle in Lama Saoudè ist eine Quelle im benachbarten Stadtteil, wo Frauen und Kinder Wasser unter erschwerten Bedingungen holen müssen. In der Trockenzeit trockne die Quelle schnell aus. Bis vor kurzem durften sich die Bewohner*innen an einem alten bzw. im Jahr 1984 erbauten Pumpbrunnen bedienen. Dieser wird von 3 anderen Dörfern genutzt und ist aktuell defekt. In der Regenzeit gibt es Wasser aus Bächen und Flüssen aber in verschmutztem Zustand. Häufige mikrobielle Erkrankungen wie Durchfall, Typhus, Cholera und Bilharziose sind keine Seltenheit im Dorf und werden nach WHO mit dem verseuchten Wasser in Verbindung gebracht.
Dank einer Förderung einer Familie aus Wiesbaden verfügt das Dorf nun über einen 65 m tiefen Pumpbrunnen. Mütter, Frauen und Kinder müssen auf der Suche nach sauberem Trinkwasser keine langen Wege mehr auf sich nehmen. Die Wasserknappheit in diesem Dorf wurde somit beendet. Langfristig sollen Infektionen durch verseuchte Wasserquellen reduziert bzw. vorbeugt werden.
Der Mangel an sauberem Wasser und Hygiene stellt generell vor allem für Kinder unter fünf Jahren eine tödliche Gefahr dar, gerade in einem Land wie Togo, wo die Kindersterblichkeit noch sehr hoch ist. Durch die Ausbreitung des Coronavirus wurde zudem deutlich, wie wichtig sauberes Wasser und Hygiene im Alltag sind. Ähnliche Projekte haben wir an verschiedenen Orten in Togo (Kikpeou, Koumatchangou, Gléi, Atchakalao, N’Nababoun, Kissabombike, Lama-Tessi, Wostè und Alabadè) bereits erfolgreich durchgeführt.
Projektzeitraum: Februar - März 2021