Das Dorf Koblé im Kanton von Helota liegt ca. 500 Km nördlich von der Hauptstadt Lomé, 45 km westlich von der Kleinstadt Kante. Das Dorf mit ca. 1.000 Einwohner*innen liegt fast an der Grenze zur Region des Savannes. Koblé besteht zum größten Teil aus den ethnischen Gruppen der Lamba und Gangan. Die Menschen leben hier hauptsächlich von der traditionell betriebenen Landwirtschaft. Es werden u. a. Mais, Hirse und Yams für den eigenen Bedarf angebaut, Soja und vor allem Baumwolle zum Verkaufen.
Zu Beginn des Schuljahres 2020/2021 erreichte uns über unser Büro in Kara einen Projektantrag aus der Gemeinde Koblé: Die Dorfgemeinde bat um Unterstützung beim Bau eines Schulgebäudes. Alle Bemühungen des Dorfs um ein adäquates Schulgebäude bei staatlichen Stellen und verschiedenen lokalen Organisationen, seien bis zu jenem Zeitpunkt erfolglos geblieben. Um uns ein eigenes Bild von der sozioökonomischen und geographischen Lage vor Ort zu machen, wurde ein Team von Ossara am 30.11.2020 nach Koblé entsandt und tauschte sich mit allen Beteiligten aus. Folgendes Bild konnten sie sich von der Lage vor Ort machen:
die staatliche Grundschule von Koblé wurde bereits 1996 eröffnet und zählte im Schuljahr 2021/2022 ca. 254 Schüler*innen. Seit der Eröffnung dieser Schule wurden Kinder unter den vom Elternrat aus Holzpfählen, Stroh und alten Wellblechen gebauten Baracken unterrichtet. Diese provisorischen Bauten boten kaum Schutz vor der tropischen Sonnenhitze und vor allem vor stürmischen Regen. Eine der Baracken wurde sogar durch Buschbrände beschädigt, so dass die Schüler*innen Corona bedingt in zwei Gruppen unterrichtet werden mussten: eine Gruppe vormittags und die andere nachmittags. Die „Klassenräume“ waren trotzdem überfüllt und Abstandsregeln angesichts der aktuellen Pandemie schwer einzuhalten. Sanitäranlagen existierten nicht. Die einzige Wasserquelle des Dorfes, ein alter Pumpbrunnen, liegt in der Nähe der Schule. Dieser war aber stark sanierungsbedürftig. Die Grundschule verfügte jedoch über das Programm ANADEB eine funktionierende Kantine, gekocht wurde aber in einer kleinen Lehmhütte und das Essen wurde unter freiem Himmel serviert.
In Kooperation mit der Reiner Meutsch Stiftung Fly&Help konnten wir Abhilfe schaffen, und zwar durch den Bau von einem Schulgebäude von 4 Klassenräumen inklusive Büro- und Lagerraum, einer barrierefreien Sanitäranlage und die Sanierung des alten Pumpbrunnens. Die neuen Schulgebäuden wurden komplett mit Mobiliar ausgestattet, damit hier künftig bessere und vor allem sichere Lernbedingungen vorhanden sind. Die prekären Verhältnisse erschwerten erheblich die Lernqualität und beeinträchtigten folglich den Schulbesuch. Die Freude bei der Übergabe am 29.06. mit allen Offiziellen war sehr groß.
Projektzeitraum: März 2021 - Juni 2022