Lassa-Elimdè ist ein Stadtteil von Kara, der zweitgrößten Stadt Togos im Norden des Landes. Die Region von Kara und Umgebung ist berühmt für die traditionellen Zweikämpfe bzw. Ringen „Evala“. Der Name „Elimdè“ stammt aus der hier meistgesprochenen Sprache Kabye und bedeutet „Sonne“. So soll auch, laut der Überlieferung, der erste Bewohner dieser Gegend um die Jahre 1800 geheißen haben. Der Stadtteil zählt heute ca. 3.500 Einwohner*innen und liegt zwischen Tchola im Norden, Abouda im Süden, Lama im Westen und Sirka im Osten. Ca. 6 Km trennen dieser Stadtteil vom Stadtzentrum. Neben der überwiegenden ethnischen Gruppe Kabyè leben in Lassa-Elimdè auch die Losso, Ewe, Nago und Ibo. Die Menschen leben hauptsächlich von der Landwirtschaft, Vieh- und Ziegenzucht. Angebaut werden auf den Feldern Mais, Hirse und Jams für den eigenen Bedarf. Der traditionell betriebene Ackerbau ist aber bedingt durch das Tropenklima bestehend aus einer Regenzeit (von Mai bis Oktober) und einer Trockenzeit (von November bis März). Ackerbau wird nur in der Regenzeit betrieben.
Die Grundschule von Lassa-Elimdè wurde erst im September 2019 gegründet und zählte bereits in diesem Schuljahr ca. 350 Schüler*innen, die von 5 Lehrer*innen unterrichtet werden. Der Staat trägt die Gehälter von 3 Lehrer*innen, die 2 anderen werden noch über Elternbeiträge finanziert. 60 Kinder besuchen die Vorschule. Die Schüler*innen werden aufgrund der fehlenden Klassenräume in den vom Elternrat aus Holzpfählen und Stroh gebauten Schuppen untergebracht. Diese provisorischen Bauten boten kaum Schutz vor der tropischen Sonnenhitze und vor allem vor dem stürmischen Regen an. In der Regenzeit fiel der Unterricht für Schüler*innen immer aus. Zudem hatten Kinder und Lehrkräfte keine adäquaten Sitzmöglichkeiten - Schüler*innen saßen auf Holzbrettern oder mitgebrachten Steinen und Hockern – und waren Stichen bzw. Bissen von Insekten und Reptilien ausgesetzt. Die Schule verfügte über keine Sanitäranlage.
In Kooperation mit der Reiner Meutsch Stiftung Fly&Help konnten wir Abhilfe schaffen, und zwar durch den Bau eines Schulgebäudes mit 4 Klassenräumen inklusive Büro- und Lagerraum sowie Ausstattung mit Mobiliar, damit die 350 Schüler*innen an dieser Schule bessere und vor allem sichere Lernbedingungen bekommen. Durch eine barrierefreie Sanitäranlage mit 4 Kabinen konnten wir immens zu Verbesserung der gesundheitlichen Lage hier beitragen. Die prekären Verhältnisse erschwerten erheblich die Lernqualität und beeinträchtigten folglich den Schulbesuch. Die Grundschule von Elimdè wächst aufgrund ihrer Lage in einem Randgebiet von der Stadt Kara rasant an. Eventuell müsste in den nächsten Jahren ein zusätzliches Schulgebäude hier entstehen.
Projektzeitraum: April - September 2021