N’Nababoun ist ein Dorf mit etwa 1001 Einwohner*innen (553 Frauen und 448 Männern), ca. 464 Km nördlich von der Hauptstadt Lomé und 12 km östlich von der Stadt Bassar. Von unserem Büro in Kara sind es 65 km. Die Bevölkerung dieses Dorfes ist relativ jung (70 % zwischen 0 und 17 Jahren). Die jungen Menschen aus dieser Gegend und den umliegenden Dörfern brechen aufgrund der Perspektivlosigkeit und der fehlenden Beschäftigung früh die Grundschule ab und wandern in Nachbarländer aus, um dort auf dem Feld oder als Dienstmädchen in Großstädten wie Lagos, Accra, Abidjan, Cotonou zu arbeiten. Nach der anfänglichen Euphorie kehren die meisten „Auswanderer*innen“ komplett desillusioniert in das Dorf zurück – nicht selten traumatisiert und mit HIV-infiziert.
Die Einwohner*innen dieses Dorfes gehören den ethnischen Gruppen Lamba, Kabye, und Bassar an und leben von der Landwirtschaft und Viehzucht. Sie bauen u. a. Mais, Hirse, Maniok sowie Yams an. Die Erträge werden teilweise auf dem wöchentlichen Marktplatz unter freiem Himmel veräußert. Wegen des tropischen Klimas besteht das Jahr nur aus zwei Jahreszeiten: einer Trockenzeit (von Mitte Oktober bis Mitte April) und einer Regenzeit (von Mitte April bis Mitte Oktober). Die Dorfbewohner*innen können wegen dieser, durch das Klima bestimmten Gegebenheit und der nichtexistierenden Bewässerungstechniken, die Landwirtschaft nicht ganzjährig betreiben. Der aktuelle Klimawandel wirkt sich zudem zusätzlich negativ auf die Ernten aus, weil es in der Regenzeit immer seltener regnet und die Ernten kaum zur Selbstversorgung reichen. In N’Nababoun gibt es bisher keinen Strom. Im Dorf existiert keine Gesundheitsstation.
Dank einer großzügigen Förderung einer Familie aus Wiesbaden konnten wir innerhalb kürzester Zeit den alten Pumpbrunnen aus dem Jahr 1996 komplett sanieren. Zugang zu sauberem Wasser steht ganz oben auf unserer Agenda.
Projektzeitraum: Januar bis März 2020
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